Es dauerte einige Zeit, bis Details
(wie die Finanzierungsfrage, die Frage, wer die neuen Glocken gießen
soll usw.) geklärt waren, aber im Sommer 2001 war es dann soweit.
Ein Lastzug brachte fünf der sechs Glocken auf das Domgelände (die
sechste wurde nachgeliefert).
Foto: Horst O. Müller
Viele Schaulustige waren gekommen und
freuten sich auf den Augenblick, als die Plane zurückgeschlagen
wurde und einen ersten Blick auf die neuen Bronzeglocken erlaubte.
Foto: Horst O. Müller
Foto: Horst O. Müller
Der damalige Domprobst Hans-Jürgen
Müller hielt - auf dem Kran stehend - eine kurze Ansprache an die
interessierten Zuschauer.
Foto: Horst O. Müller
Der große Kran hob die Glocken
einzeln in den Klosterinnenhof.
Dann begann die Arbeit des
Hinablassens der verbrauchten Klangstahlglocken. Damit die größte
Glocke aus der Torstube herausgehoben werden konnte, mußte die
Öffnung verbreitert werden (was im Foto gut erkennbar ist).
Auch die schweren Eisenklöppel werden
aus dem Turm gehievt.
Bis zu ihrem Abtransport standen die
drei Glocken an der Westseite des Domturms (hier wird die größte
gezeigt: 5,5 Tonnen).
Plan für die Glockenstuhlerweiterung
Um sechs Glocken unterzubringen,
mußte der Glockenstuhl erweitert werden (um ein Gefach). Die
besondere Herausforderung bestand für die Fachleute der Firma
Rincker darin, mit Hilfe von Flaschenzügen die Zarge zu öffnen, um
den Firstbalken zu verlängern.
Gut erkennbar ist der Zapfen der
Firstverlängerung, der jetzt zunächst in den bestehenden Firstbalken
eingepaßt werden mußte, bevor die hintere Zarge wieder geschlossen
werden konnte.
Auch der vordere Teil des
Firstbalkens mußte verändert werden, indem ein Paßstück
zugeschnitten wurde (was in der Torstube vonstatten ging).
Dieser junge Handwerker glättete die
Schnittflächen mit Stechbeitel und Schlegel, um die
Verbindungsfläche zu optimieren.
Diese Aufnahme zeigt das perfekt
eingepaßte und verschraubte Paßstück.
Sofort nach dem Einbau konnte der
Glockenstuhl belastet werden.
Hier wird bereits die ersten Glocke in das erweiterte Gefach
eingesetzt.
Um die Schwingungen der beiden großen
Glocken während des Hebevorgangs zu minimieren, wurden sie zunächst
umgesetzt (an die Westseite des Turms), um von dort aus gerade in
die Tor- und anschließend in die Glockenstube gehoben werden zu können.
Bei den kleineren Glocken war dies auch mit dem zugehörigen
Joch möglich, lediglich bei den großen mußten Glockenkörper und Joch
getrennt durch das Tor gehievt werden.
Hier wird die nächste Glocke in die
Glockenstube gehoben und eingepaßt.
Hier wird ein Glockenlager eingepaßt:
ein sensibler Vorgang, der hohe Genauigkeit erfordert, um später ein
einwandfreies Schwingen möglich zu machen.
Die nächste Glocke schwebt (noch ohne
Joch!) aus der Tor- in die Glockenstube.
Blick von der Torstube durch die geöffnete
Holzdecke der Glockenstube bis zum Holzboden des Turmhelms.
Auf diesem Foto wird deutlich, daß
nach Möglichkeit altes Holz mit Verwendung fand, so wie hier beim
unteren Teil des Glockenjochs.
Um das Gußdatum dauerhaft zu
überliefern, wurde jeweils am klingenden Rand eine entsprechende
Glockenzier mitgegossen.
Blick vom unteren Rand einer Glocke nach oben zur Kloppelaufhängung.
Die "Kernmannschaft" der Firma
Rincker und zwei Mitarbeiter der Ziethener Firma Rick.
Die Glockenzier der Abendmahlsglocke.
Die Stimmung der
sechs neuen Domglocken |
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Schlagton: |
Kilogramm: |
ø in cm: |
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Sterbeglocke |
b° |
2947 |
167,7 |
Betglocke |
des' |
1886 |
143,1 |
Abendmahlsglocke |
es' |
1292 |
126,7 |
Taufglocke |
ges' |
857 |
109,2 |
Gottesdienstglocke |
as' |
648 |
99,5 |
Friedensglocke |
ces' |
443 |
86 |
Um diese "nüchterne" Tabelle
anschaulicher zu machen, schließe ich mit einem Panoramafoto, das
den ganzen Glockenstuhl in einer Ansicht zusammenfaßt. Links ist der
Aufgang von der Torstube in die Glockenstube zu erkennen, rechts das
angesetzte Gefach.
Foto: Horst O. Müller
Fotos, soweit nicht anders angegeben, und Texte: Wolfgang W.
Barnewitz
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